Resonanz

Wir brauchen Inspirationsquellen, einen „vibrierenden Draht zwischen uns und der Welt“ –  wir brauchen Resonanz. Ein Gegenüber, das zuhört, jemanden, der uns sieht, berührt, mit uns lacht und weint. Wir reagieren auf Menschen, auf Ideen, Landschaften, Schönheit und auch auf erschreckende Eindrücke und Leid. Resonanz ist nicht nur Einklang, auch Dissonanzen gehören dazu.

Hartmut Rosa, Soziologe und Politikwissenschaftler, sagt dazu: „Resonanz ist ein Zustand, in dem ich mich berührt oder bewegt fühle, aber zugleich auch die Erfahrung mache, selbst etwas oder jemanden berühren oder bewegen zu können. Interessanterweise fühlt man sich gerade dann am ehesten im Einklang mit sich selbst.“

Durch dieses Berührtsein und Berühren, durch den Kontakt zur Welt, wird etwas in uns zum Klingen gebracht: Wir sehnen uns, spüren uns – wir erleben Resonanz. Und die entsteht meist dann, wenn wir nichts oder nicht viel erwarten.

Leuchtende Augen im Kontakt zu einem Menschen, Begeisterung für eine Idee, Liebe zu einer Aufgabe. Lebendigkeit und Verheißung – und die Welt hat (wieder) einen Zauber.

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© Susanne Barg

 

Hartmut Rosa: „Resonanz – eine Soziologie der Weltbeziehung“, Suhrkamp 2016

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