Auf einen Kaffee mit …. Katrin Springherr
Sie hat an der Sorbonne Tanz studiert, in einer Kooperative mit Schauspielern und Tänzern gelebt und gearbeitet, ein Tanzstudio in Lübeck geleitet und zahlreiche Weiterbildungen absolviert. Mitten im Leben, engagiert, bewegt und bewegend im wahrsten Sinne des Wortes, das ist Katrin Springherr. Als Feldenkrais-Lehrerin hilft sie anderen, in Balance zu kommen, sicher im Leben zu stehen und beweglich zu bleiben. Als „Leihmutter“, wie sie selbst sagt, gibt sie Kindern Kraft, Müttern Freiraum und sich selbst … Freude. Hier ihre spannenden Antworten auf die Fragen.
Katrin Springherr
geboren am 27. Juni 1959 in Lüneburg
reist gerne mit dem Fahrrad durch die Gegend
findet Leihkinder eine tolle Idee, weil sie Mütter entlasten und kinderlose Frauen in den Genuss bringen, mit Kindern zu sein. Kinder sind die Zukunft, sie bauen die Welt von morgen und wir sollten ihnen mehr zuhören.
hat drei Leihkinder und engagiert sich zurzeit für einen minderjährigen, unbegleiteten Flüchtling.
1. Was magst Du besonders an Deiner Arbeit?
Den intensiven Kontakt und Austausch mit Menschen jeglicher Couleur, lernen mit und von anderen unterschiedlicher Kulturen.
Den wertschätzenden, respektvollen Umgang: Berührung bewegt, Bewegung berührt. Jeder Mensch hat eine andere Wahrnehmung und das macht das Leben bunter.
2. Welche Stationen waren wichtig für Dich?
- Ein Jahr Studium „Modern Dance“ an der Sorbonne, Paris,
- Czurda-Tanz-Theater Company, drei Jahre zusammen leben und arbeiten auf einem Gutshof mit zehn Tänzern, Choreografin & Kurator,
- Leitung des Tanz-Zentrums am Burgtor in Lübeck für sieben Jahre,
- als Feldenkrais-Lehrerin mit Kindern zu arbeiten, was ich heute noch sehr gerne tue.
3. Was war Dein Berufswunsch, als Du 14 Jahre alt warst?
Ich glaube, in der Zeit wollte ich Musicaldarstellerin und Choreografin werden.
4. Welches Buch liest Du zurzeit?
„Sag es niemandem“ von Randi Crott und Lillian Crott Behrung, die Liebesgeschichte zwischen einer Norwegerin und einem deutschen Soldaten mit jüdischen Wurzeln, der in der Wehrmacht diente.
Und „Eine handvoll Worte“ von Jojo Moyes über eine Frau, die nach einem Unfall ihr Gedächtnis verloren hat und auf der Suche nach ihrem eigenen Ich ist.
5. Was würdest Du während eines Sabbaticals tun?
Mit dem Fahrrad durch Frankreich radeln, Freunde besuchen und die Ecken erkunden, in denen ich noch nicht war.
6. Was bedeutet Kultur oder Teilhabe an Kultur für Dich?
Kultur wächst aus der Gesellschaft heraus und ist für die Gesellschaft gedacht, sie sollte also für jeden Menschen zugänglich sein. Gleichzeitig sollten aber auch die Kulturschaffenden von ihrer Arbeit leben können.
7. Welche Veränderungen wünschst Du Dir?
Mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit, weniger Gier und dass die Menschen, die die Säulen unserer Gesellschaft sind, besser bezahlt und wertgeschätzt werden. Mehr selbstverantwortliches Handeln des Einzelnen.
8. Welche Entscheidung möchtest Du nicht missen?
Keine, denn jede hat mich weiter gebracht.
9. Wie verbringst Du am liebsten eine Auszeit/ Deinen Urlaub?
Da ich viel und intensiv mit Menschen in Kontakt bin, bin ich gern allein mit dem Fahrrad unterwegs oder mache lange Spaziergänge am Meer, „sinnlos“ Zeit verplempern, essen und lesen.
10. Worauf möchtest Du nicht verzichten?
Auf meine Freunde, meine Leihkinder und mein Ausschlafen am Morgen
11.Wie fängt ein guter Tag für Dich an?
In Ruhe mein Ingwerwasser im Bett trinken und dabei den Birken vor meinem Fenster zusehen, wie sie ihr Haar im Wind wehen lassen.
12. Was darf in Deiner Woche nicht fehlen?
Ein nettes Treffen mit einer Freundin oder einem Freund im Café.
13. Hast Du ein Lebensmotto oder einen Lieblingsspruch?
Mein Lebensmotto ist wohl: „Fange niemals an, aufzuhören und höre niemals auf anzufangen.“ Und mein aktueller Lieblingsspruch ist: „ Der Friede der Welt liegt am Ende der Ausatmung“ von David Servan-Schreiber. Dies ist ein Satz, der mich zutiefst berührt.
Merci beaucoup, Katrin!
Katrin Springherr
Ich kann die Arbeit von Katrin Springherr sehr empfehlen: die Einzelstunden, die Gruppenangebote – und besonders das Special „Atem und Bewegung“ auf Rügen.