Nicht nur Berufsanfänger stellen sich zuweilen die Frage, ob es richtig ist, im Berufsleben möglichst authentisch zu sein, zu bleiben – oder ob es besser, angemessener ist, strategisch zu agieren, das Persönliche, Private eher zu Hause zu lassen. Ein weites Feld – auch hier gibt es keine pauschalen Antworten. Es gilt, die Fragen zu erörtern und sie für sich zu klären, eine eigene Position zu finden.
Im aktuellen Newsletter von Sabine Asgodom, Coach, Buchautorin und Leiterin der Asgodom-Coaching-Akademie, fand ich einen lesenswerten Artikel, aus dem ich hier zitiere:
„Oft hört man, dass es, auch im Beruf, wichtig sei, authentisch zu bleiben. Ein schwieriges Wort und ein schöner Begriff. Echtheit, sich nicht verbiegen müssen, seine eigenen Werte leben können auch im Beruf, dieser Wunsch ist verständlich und berechtigt. Die Frage ist: Ist dieser Wunsch lebbar? … Muss man im Beruf seine Seele verkaufen? Die erste Nachricht vorweg: Nein, muss man nicht. Die zweite: Anpassung ist trotzdem gefragt. … Authentizität kann uns als innerer Kompass dienen, die Ideale, die eigenen Überzeugungen, der eigene Weg. Doch auch strategisches Denken, also Professionalität, ist im Berufsumfeld notwendig. Es sorgt dafür, dass wir unsere Fähigkeiten in Unternehmen/als Selbstständige einsetzen können und Erfolge erzielen. Denn so wie Authentizität das Schlüsselwort für unsere Einzigartigkeit ist, ist Professionalität der Schlüssel zu gelungenen Beziehungen in Hierarchien, mit Kunden, Dienstleistern etc. Wenn die Balance von Authentizität und Professionalität stimmt, entsteht das, was man Charisma nennt, sprich, eine starke Ausstrahlung. Wenn wir an Menschen denken, denen wir eine starke Authentizität zusprechen, so waren die nicht unstrategisch: Nelson Mandela, Gandhi, Mutter Teresa – sie wussten alle, was sie wollten, haben sich Ziele gesetzt und sind strategisch vorgegangen, um diese – idealistischen – Ziele zu erreichen.“
Teilen Sie diese Auffassung? Wie ist Ihre Definition von Authentizität im Beruf?