9. Oktober 2014
von Susanne Barg
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Entdeckungen

Ungewöhnliche Lebensläufe haben mich schon immer interessiert. Brüche, Ecken und Kanten, die Erfahrung des Scheiterns – und die Fähigkeit, wieder aufzustehen, die Dinge und das Leben in die Hand zu nehmen und zu gestalten: wundervolle Geschichten.

Hanns-Josef Ortheil ist Professor für Kreatives Schreiben, erfolgreicher Schriftsteller, war Pianist, Stipendiat der Villa Massimo ….Seinen ersten Satz sprach er mit sieben Jahren, über die Musik ist er zur Sprache gekommen.

Das erste Buch von ihm fand ich sozusagen zufällig. Sein Stil gefiel mir, ich las das zweite, dritte und erzählte anderen davon. So kam ich auf „Die Erfindung des Lebens„, in der der Autor seine Kindheit und Jugend beschreibt, seine Stummheit, die Erfahrung, ausgeschlossen zu sein – und das Wunder des Sprechens. Er erzählt über seine Kindheit, die Beziehungen in seiner Familie, seine Beobachtungsgabe, seine Ausbildung zum Pianisten, den Abbruch seiner musikalischen Laufbahn. Für mich ist es auch ein Roman, der uns das Thema Geduld nahebringt.

Später, nachdem ich schon einiges von ihm gelesen hatte, erfuhr ich, dass er an der Universität Hildesheim der Nachfolger meines Bruders war im Bereich des Kreativen Schreibens. Hanns-Josef Ortheil hat einen renommierten Lehrstuhl daraus gemacht. Meine Nichte hat bei ihm studiert und schwärmt von seiner Integrität und Warmherzigkeit. 2008 wurde Ortheil erster Direktor des neu gegründeten „Instituts für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft“ der Universität, das sich der Förderung junger Autoren in Theorie und Praxis widmet und über Schrift und Schreiben forscht.

Vor ein paar Tagen gab es ein Interview mit Hanns-Josef Ortheil bei Deutschlandradio Kultur zu hören – Katrin Heise im Gespräch mit einem Schriftsteller, der einen ungewöhnlichen Lebensweg gegangen ist, der das Scheitern kennt und den Erfolg.

Hanns-Joseph-Ortheil Die Erfindungdes LebensCover

 

 

 

 

 

 

 

Copyright Cover: Luchterhand Verlag

 

P.S.: Eine weitere Entdeckung: Ortheils Monologe. Meine (bisherige) Lieblingssequenz ist die zum Thema „Espresso to go“ („Soll ich mit dem Espresso auf Reisen gehen?!“) in der Folge „Einfachheit„. (S.B., 15. Oktober 2014)

29. September 2014
von Susanne Barg
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Eltern Werden – Eltern Sein – Familie & Beruf

barg flyer Eltern 1

 

Sie werden Mutter oder Vater, oder Sie sind bereits eine Familie. Sie haben Elternzeit beantragt, sich gut überlegt, wer wann und wie lange zu Hause bleibt. Oder Sie sind bereits in Elternzeit – und denken noch gar nicht an die Rückkehr in die Firma, an den Schreibtisch.

Doch wie geht es weiter? Was soll anders werden? Wie möchten Sie Ihre Zeit verteilen und sich als Familie organisieren? Wie können Familie und Beruf für Sie nebeneinander funktionieren?

Jetzt schon können Sie Signale setzen. Kontakt halten. Sich Unterstützung suchen und die Gedanken ordnen, denen Taten folgen sollen. Ein Coaching kann Ihnen helfen, Ihre Fragen rund um die Themen Elternsein und Rückkehr in den Job kontinuierlich mit fachkundiger Anleitung zu klären – in Ihrem Tempo.

Beruf und Familie zu vereinbaren – in der Praxis ist das immer wieder ein Kunststück. Lassen Sie sich dabei unterstützen. Ein spezielles Paket-Angebot für die „Elternzeitfinden Sie hier. Weitere Angebote folgen. Sprechen Sie uns an!

 

Flyer-Gestaltung: Astrid van Calker; Text: Anna Wahdat (nach einer Vorlage von Nina Dobrot und Susanne Barg)

 

 

26. September 2014
von Susanne Barg
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Auf einen Kaffee mit …. Petra Tomschi

Der Hinweis einer Freundin und Kollegin brachte mich neulich erfreulicherweise auf „Das Vielfühler Buch„, das ich vor ein paar Tagen hier schon kurz vorgestellt habe. Petra Tomschi, Diplom-Psychologin und Coach in München, hat es geschrieben und gestaltet. Grund genug, sie auf einen Kaffee einzuladen. Hier unsere Fragen und Antworten.

Petra Tomschi

 

Petra Tomschi

geboren am zweiten Frühlingstag des Jahres

reist gerne mit ihrem gelben Bus und geniesst die Spontanität des Augenblicks

findet Menschen faszinierend, denen es gelingt, ihre Träume zu leben

staunt über die Wunder der Natur, im Kleinen wie im großen Ganzen

 

Wie sind Sie auf das Thema Hochsensibilität aufmerksam geworden, Frau Tomschi?

Manchmal findet man im Innen das gleiche wie im Außen …  ich bin immer wieder darüber gestolpert, dass meine Gefühlsamplituden höher zu sein schienen als die der meisten anderen. Irgendwann habe ich nach Begriffen wie „übersensibel, hochsensibel u.ä.“ gegoogelt und bin -für mich überraschenderweise- fündig geworden. Als Psychologin und Coach hatte ich neben der eigenen Neugier auch ein berufliches Interesse. Dann hat mich der Forscherdrang gepackt und nicht mehr los gelassen …

Welches Anliegen verbinden Sie mit dem Buch?

Verschiedene, das Buch ist das Ergebnis vieler Gedanken zur Hochsensibilität und zum Leben an sich. Ich habe viel von dem hinein gepackt, was mir an beruflicher und persönlicher Erfahrung  weitergebenswert erscheint. Insbesondere wollte ich zeigen, wie man mit dieser besonderen Veranlagung gut durchs Leben navigieren kann und sich dabei weder besser noch minderwertiger fühlen muss als Menschen, die nicht in dieser intensiven Weise wahrnehmen und empfinden. Und ich wollte ein Buch schreiben und gestalten, das man gerne in die Hand nimmt, weil es nicht nur aus schwarzen Buchstaben auf weißen Papier besteht. Es soll dem Leser ab und zu ein Schmunzeln entlocken, auch wenn es einen ernsthaften Anspruch hat. Diese Komponente vermisse ich oft bei Sachbüchern.

Was mögen Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Das Vertrauen, das Menschen mir entgegen bringen, die Intensität mit der ich Teil haben darf an der Thematik, die die Menschen zu mir bringt. Ich finde, das ist eine große Verantwortung, der ich versuche, mit allem, was ich kann, gerecht zu werden. Manchmal ist es sehr anspruchsvoll, gleichzeitig aber wunderbar, wenn sich für jemand eine Tür öffnet, die er oder sie vorher nicht gesehen hat oder wenn der Schlüssel fehlte, um sie zu öffnen.

Welche Stationen waren wichtig für Sie?

Die Weggabelungen, an denen ich entscheiden musste, in welche Richtung es weiter gehen sollte. Das waren keine einfachen Zeiten, aber an diesen Stellen habe ich  – vor allem in der Rückschau – den Eindruck, bin ich als Mensch immer ein Stück gewachsen. Man braucht immer Mut, eine neuen Weg einzuschlagen, doch ich möchte die Erfahrungen nicht missen, die ich daraus gewinnen konnte.

Was war ihr Berufswunsch, als Sie 14 waren?

Ich hatte schon damals eine Vorliebe für alles Kreative .. malen, zeichnen, basteln … Als dann die Berufswahl anstand, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das auf „Knopfdruck“ würde abrufen können. So ist das „Künstlerische“ ein ständiger Begleiter geblieben und hat auch in der Gestaltung des Buchs seinen Ausdruck gefunden. Ich hatte viel Freude daran, mich mit Schriftarten, Fotobearbeitung, Buchsatz, etc. auseinanderzusetzen, um „meinem“ Buch die Erscheinung zu geben, die ich mir vorgestellt habe.

Welches Buch lesen Sie zur Zeit?

„Wie lebe ich ein gutes Leben“ von Albert Kitzler – eine schöne Zusammenfassung der Weisheiten großer Denker und ihre Anwendung auf das Leben heute. So einfach die Weisheit oft erscheint, so schwierig ist es, sie in wirksames Handeln zu übersetzen. Erst dann macht Weisheit weise, wie ich aus dem Buch gelernt habe ;-).

Was würden Sie während eines Sabbaticals tun?

Ich würde viel Zeit in der Natur und mit mir selbst verbringen. Ich würde nachzuspüren, was sonst zu kurz kommt, und dem Raum geben. In der heutigen Zeit will immer irgendwas „gemacht“ sein. Ich wäre gerne planlos und würde mir die Zeit nehmen, zu „sein“. An Orten, die mir gut tun, ohne vorher schon wissen zu müssen, wo ich morgen sein werde und was der Tag bringen wird.

Was bedeutet Schreiben für Sie?

Das Sortieren der Gedanken, die sonst in ungeordneten Bahnen kreisen. Das Festhalten des Flüchtigen, das sonst einfach durch Neues abgelöst würde und vielleicht in Vergessenheit geraten würde. Eine Art des Denkens mit Entschleunigungs- und Aufzeichnungsfunktion – und Löschmöglichkeit. Außerdem ist es die Möglichkeit, sich anderen mitzuteilen, ob in einem Brief oder in einem Buch …

Welche Veränderungen wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir sehr, dass die Menschen wieder verstehen, dass Sie Teil eines Ganzen sind und sie auch mit anderen Lebewesen in einer Gemeinschaft leben, in der alle voneinander abhängig sind. Ich wünsche mir, dass die kurzfristige Sicht, die heute viele Apekte außer Acht lässt, einer langfristigen weicht, in der Menschen verstehen, dass Sie nur eine Art von vielen sind, die nicht gut daran tut den Lebensraum anderer immer weiter einzuschränken, um am Ende womöglich selbst am meisten darunter zu leiden.

Welche Entscheidung möchten Sie nicht missen?

Den Schritt in die Selbständigkeit. Diese Entscheidung hat mir ermöglicht, die Abhängigkeit von sogenannten „Autoritätspersonen“ zu verringern. Heute bin in selbst verantwortlich für Erfolg und Misserfolg und das ist für mich persönlich die bessere Alternative.

Wie verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

In einem gelben Bus, der uns schon seit vielen Jahren unterwegs Heimat ist und uns ermöglicht an vielen schönen Orten zu verweilen. Die paar Quadratmeter auf 4 Rädern versetzen mich ganz schnell in eine andere Welt, in der vieles, was sonst so wichtig erscheint, ganz nebensächlich wird und die Schönheit des Einfachen in den Vordergrund tritt.

Worauf möchten Sie nicht verzichten?

Verzichten klingt so, als müsse man unfreiwillig etwas hergeben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besonders bereichernd sein kann, loszulassen, was man meint, unbedingt zu brauchen. Um es mit einem Buchtitel zu sagen … Wer loslässt, hat zwei Hände frei.

Vielen Dank für diese Einblicke, Frau Tomschi! Das Buch ist sehr lesenswert, ausgesprochen schön gestaltet und eignet sich auch sehr gut als Geschenk!

ins² signatur 2011

 

 

 

25. September 2014
von Susanne Barg
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Frage der Woche

Begrüßen Sie Veränderungen? Haben Sie Angst vor ihnen?

Veränderungen gehören zum Leben. Mal 
sind sie gewollt oder ersehnt, manchmal kommen sie
 ungebeten und zum scheinbar falschen Zeitpunkt. Und immer wollen sie 
bewältigt und gestaltet werden. Was befähigt uns, mit Veränderungen angemessen umzugehen?

Hilfreich bei der Bewältigung von Veränderungen sind:

  • Die Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Mut
  • Selbstvertrauen
  • Optimismus
  • Neugier
  • Flexibilität
  • Pioniergeist und sicher auch
  • gute Erfahrungen …

Was ist für Sie unverzichtbar bei Veränderungen?

 

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22. September 2014
von Susanne Barg
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Entdeckungen

Petra Tomschi, Diplom-Psychologin und selbständig als Coach in München, hat ein sehr lesenswertes und (mit vorwiegend eigenen Bildern) ausgesprochen schön gestaltetes Buch zum Thema Hochsensibilität geschrieben und veröffentlicht: „Das Vielfühler Buch„. Mehr zu ihr, ihrem Buch und ihrem Zugang zum Thema demnächst hier im Porträt.

DAS VIELFÜHLER BUCH Titel

DAS VIELFÜHLER BUCH Rückseite