9. Juli 2014
von Susanne Barg
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Auf einen Kaffee mit …. Markus Birzer

Eine Abwandlung der Frage der Woche („Haben Sie Stil?“) könnte lauten: Haben Politik und Stil einen erkennbaren Bezug? Ein Spot auf Markus Birzer kann den Blick darauf erweitern. Er hat sich einen Namen gemacht im Bereich der Rechtsextremismusforschung, die Akademie für Politik, Wirtschaft und Kultur in Schwerin geleitet und ist seit Jahren engagiert in Bürgerbeteiligungsprozessen sowie in der Konfliktregelung tätig. Studiert hat er Politische Wissenschaften und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Bamberg und Hamburg, war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität und ist seit mehr als 15 Jahren selbständig in der Politik- und Unternehmensberatung.

Unter anderem hat er den Planungsprozess zur Erweiterung und Modernisierung der Hamburg Messe gestaltet und dafür Anwohner und Investoren zusammen gebracht. Erfolgreich moderiert er immer wieder Veranstaltungen für die Körber-Stiftung und die Dialoge um die Neue Mitte Altona. Er verfügt über hervorragende Moderationsfähigkeiten, kann hoch komplexe Sachverhalte auf den Punkt bringen und zwischen streitenden Interessengruppen und Parteien vermitteln.

Darüber hinaus kocht er überragend gut und traut sich auch hier an äußerst schwierige Dinge heran. Kunst und Kultur sind selbstverständlicher Teil seines Lebens, zweimal hat er zum Beispiel die Laufende Ausstellung in Hamburg organisiert. Tanzen (und führen) kann er übrigens auch… Von Literatur und Reisen wird später die Rede sein. Markus Birzer hat Stil, ohne Frage. Spot an!

Markus_Birzer_Soulfoto

 

Markus Birzer

geboren am 17. März 1964

reist gerne und viel

findet, dass es langsam Zeit wäre für den (Un)ruhestand. Bis dahin werden aber wohl noch einige Jahre vergehen…

hat Spaß am Leben, mag gutes Essen und findet Erholung beim Angeln

1. Was magst Du besonders an Deiner Arbeit, Markus?

Den Kontakt mit Menschen und wenn ich dazu beitragen kann, dass sich die Welt um uns herum verbessert.

2. Was genau bietest Du an?

Ich organisiere und moderiere Bürgerbeteiligungsverfahren zu unterschiedlichen Themen, meistens jedoch im Bereich Stadtentwicklung. Ich werde oft geholt, wenn „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, heißt, wenn sich die Beteiligten streiten oder massiver Protest in der Bevölkerung laut wird, was meine Arbeit oft sehr erschwert. Ich versuche dann, gemeinsame Lösungswege zu finden – was leider nicht immer gelingt.

3. Welche Stationen waren wichtig für Dich?

Während meiner Arbeit als studentische Hilfskraft an der Universität der Bundeswehr hat mich mein damaliger Chef, Prof. Dr. Wolfgang Gessenharter, unter seine Fittiche genommen. Er hat mir gezeigt, wie sensibel man in Beteiligungsverfahren vorgehen muss. Ihm verdanke ich sehr viel.

4. Was war Dein Berufswunsch, als Du 14 Jahre alt warst?

Da ich seit meinem siebten Lebensjahr intensiv Musik gemacht habe, konnte ich mir damals vorstellen, das auch beruflich zu machen. Je älter ich wurde, desto mehr andere Interessen kamen dazu, die Musik trat etwas in den Hintergrund.

5. Welches Buch liest Du zurzeit?

Winterjournal“ von Paul Auster, seine Autobiographie. Das ist eine gute Anregung für die eigene Autobiographie. Ein Projekt für den (Un)ruhestand.

6. Was würdest Du während eines Sabbaticals tun?

Ich habe mir bereits ein Sabbatical gegönnt. Das ist allerdings schon wieder 14 Jahre her. Wenn ich mir jetzt eine Auszeit nehmen könnte, würde ich genau das machen, was mir am meisten Spaß macht: Zeit mit den Lieben verbringen, reisen, gut kochen und essen, segeln, lesen, ins Theater und Kino gehen … aber auch wieder mehr Musik machen. Ich habe mir kürzlich ein Bandoneon gekauft – wohl eines der schwierigsten Instrumente. Vielleicht würde ich einige Monate Intensivunterricht in Buenos Aires nehmen.

7. Was bedeutet Reisen für Dich?

„Reisen bildet“. Bekannter Spruch, aber er stimmt. Reisen öffnet die Augen und den Sinn für das Andere – und relativiert manchmal Probleme, die wir zuhause zu haben scheinen. Insbesondere dann, wenn man in weniger entwickelte Länder reist.

8. Welche Veränderungen wünschst Du Dir?

Für meinen eigenen Arbeitsbereich wünsche ich mir, dass die Politiker die Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger ernster nehmen, als sie dies zur Zeit tun. Häufig landen Anregungen der Bürger in der berüchtigten Schublade. Das schafft Frustrationen bei den Menschen. Sie beteiligen sich dann meist nicht mehr. Zu Recht.

9. Welche Entscheidung möchtest Du nicht missen?

Nach dem Vordiplom von Bamberg nach Hamburg zu wechseln. Für mich als Bayer war Hamburg damals sehr weit weg und unbekannt. Die Herzlichkeit, mit der mir hier begegnet wurde, hat mich aber überrascht und mich seit nun mehr als 25 Jahren zum Bleiben bewogen. Es lebt sich eben gut in der schönsten Stadt der Welt.

10. Wie verbringst Du am liebsten eine Auszeit/ Deinen Urlaub?

Seit zwei Jahren bereise ich mit dem eigenen Wohnmobil Europa. Da gibt es noch sehr, sehr viele Ziele. Einmal im Jahr gehe ich mit Freunden segeln, meist in Griechenland. Und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, einmal pro Jahr nach New York zu reisen. Die Stadt fasziniert mich und regt mich immer wieder neu an.

11. Was magst Du an der beruflichen Selbständigkeit?

Freiberuflich tätig zu sein, war und ist die beste berufliche Entscheidung, die ich bislang getroffen habe. Ich liebe die Flexibilität, die ich damit habe, die mitunter zwar relativ ist, weil ich mich an Termine etc. halten muss. Ich kann mir meine Zeiten aber meistens gut einteilen und habe damit pro Jahr etwa drei Monate, die ich für Reisen nutzen kann. Das ist mein kleines jährliches Sabbatical.

Es war und ist mir eine große Freude, Markus. Dankeschön! 

P.S.: Bisher war mein Lieblings-Bandoneon-Spieler ja Dino Saluzzi, der wundervolle Musik damit macht, besonders live…

P.P.S.: Ein aktuelles Streitgespräch zwischen Meinhard von Gerkan und Markus Birzer in „Hamburg:“ Am Schluss waren alle gegen alles“ (Beilage der ZEIT , eines Teils der Süddeutschen Zeitung und des Tagesspiegels am 28. August 2014) SB 01.09.2014

Markus Birzer
Politik- und Unternehmensberatung
Missundestrasse 14
22769 Hamburg
+49 40 43099212
+49 172 9970994
markus.birzer@web.de

Copyright Foto Markus Birzer: soulfoto

 

 

7. Juli 2014
von Susanne Barg
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Frage der Woche

Haben Sie Stil?

Was verstehen Sie darunter? Kleidungsstil? Lebensstil? Stil als Zeichen von Geschmack? Gehören Höflichkeit, Respekt, Eleganz, Anstand und Würde für Sie dazu? Ist Stil eine Frage der Moral?

Der Chefredakteur des Philosophie-Magazins „Hohe Luft“, Thomas Vaŝek, schreibt im manager magazin online sehr differenziert über eine Ethik des Stils. Für ihn ist Stil auch eine Frage der Haltung. Was halten Sie davon? Haben Sie Stil?

3. Juli 2014
von Susanne Barg
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Authentisch sein im Job

 

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Neben den fachlichen Kompetenzen zählt im Job auch adäquates Verhalten. Authentizität ist gefragt –  darunter verstehen wir Echtheit, Glaubwürdigkeit, Aufrichtigkeit und auch Werteorientierung. Viele Bücher und Seminare widmen sich diesem Thema, besonders (angehende) Führungskräfte sind immer wieder damit konfrontiert, sowohl ihren Auftrag, ihre Aufgabe zu erfüllen als auch authentisch sein zu wollen oder zu sollen. Der Anspruch an das Wahrhaftig-Sein wächst. Doch wo sind die Grenzen? Längst gibt es eine Gegenbewegung, die sagt: Authentizität macht erfolglos. Wo geht es lang? Auch hier gilt es, das richtige Maß zu finden, ganz individuell.

Auf vielen Seminaren werden junge Führungskräfte immer noch „abgeschliffen“, in Form gebracht. So gehen sie dann in die nächste berufliche Etappe – und ringen häufig (mehr als mit der Aufgabe) mit ihrem Rollenverständnis. Wollen klar kommunizieren, sich als Mensch zeigen, Anteil nehmen und dabei sein. Und haben andere Thesen im Ohr, die sagen: „Mach Dich nicht angreifbar!“. Ein Spagat, immer wieder. Patentrezepte gibt es nicht. Paradoxerweise wird in der nächsten Phase, auf der nächsten Stufe, dann oft wieder wie selbstverständlich erwartet, dass Sie als Führungskraft Ecken und Kanten zeigen und neben dem fachlichen Können durch eine ausgeprägte und sichtbare Persönlichkeit überzeugen. Rollenklarheit und ein guter Zugang zu sich selbst helfen, den eigenen Weg zu finden. Vorbilder sind wichtig und auch ein Coaching hilft oft in dieser Situation, ob als Vorbereitung auf die nächste Phase oder begleitend im Job. Die Veränderungen kommen sowieso … besser also, Sie gestalten sie selbstbewusst.

30. Juni 2014
von Susanne Barg
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Die Frage nach dem Sinn

Sinn bei der Arbeit, Sinn im Leben – typische Beratungs- und Coachingfragen. Lebensfragen, für viele. Eine meiner Lieblingsseiten im Netz ist seit einiger Zeit eine der Universität Innsbruck, die sich am Institut für Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Tatjana Schnell dem Gebiet der Sinnforschung stellt. Auch das Magazin GEO WISSEN hat sein aktuelles Heft dem „Sinn“ gewidmet. Was gibt dem Leben Sinn? fragt der Titel. Gemeinsinn ist ein Thema, dem Schreiben ist ein Beitrag gewidmet – und es gibt eine wunderbare „Gegenrede“ von Harald Martenstein mit der Überschrift „Mach was draus!“. Macht Sinn, oder?

Einen interessanten Artikel der Autorin Ute Eberle finden Sie hier: Die gefährliche Frage nach dem Sinn.

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* Der Himmel über Amrum

26. Juni 2014
von Susanne Barg
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Über die Jahre

Er läuft schon seit Wochen und viele von Ihnen haben ihn sicher bereits gesehen – oder haben ihn auf der Liste für die nächsten freien Abende (nach der WM?). Richard Linklater hat einen bezaubernden, warmherzigen und schön anzusehenden Film gemacht, der Veränderungen zeigt: Boyhood. Zwölf Jahre lang hat er für ein paar Tage mit den Hauptdarstellern gedreht und die Geschichte weiterentwickelt. Netzwerk-Partnerin Anna Wahdat hat für SPIEGEL ONLINE ein Video produziert. Mir hat besonders der Soundtrack des Films gefallen. Mein Tipp: Unbedingt ansehen!