Eine Einstellung zur Arbeit, so heißt eine aktuelle Ausstellung im Rahmen der Ruhr-Triennale in Essen. Antje Ehman und Harun Farocki haben eine Videoinstallation geschaffen mit Filmen, die sie in Indien, den USA, in Argentinien, Ägypten, China, Vietnam, Südafrika, Polen, Brasilien und Israel gedreht haben, immer in jeweils nur einer Einstellung.
Das bewegte Urbild der Ausstellung ist der Film La Sortie de l’usine Lumière á Lyon der Brüder Lumière aus dem Jahr 1895. Die Kamera ist auf eine Fabrik gerichtet, der Film zeigt Männer und Frauen, die das Werkstor der Lumière-Werke in Lyon verlassen. In nur einer Einstellung gedreht und 45 Sekunden lang ist die Botschaft des Films: Jedes Detail der bewegten Welt ist es wert, festgehalten und betrachtet zu werden.
Künstlerische Arbeit, Fabrikarbeit, Feldarbeit, Teamarbeit, bezahlte und unbezahlte, sichtbare und unsichtbare Arbeit – das Spektrum ist immens und im besten Fall sind wir ein Teil davon.
Das Projekt Eine Einstellung zur Arbeit greift auf die Methode der Lumière-Brüder zurück, um etwas von der strengen Sachlichkeit der Filme des 19. Jahrhunderts wiederzugewinnen; Antje Ehman und der kürzlich verstorbene Harun Farocki haben sich zur Aufgabe gemacht, mit einer einzigen Kameraeinstellung Facetten des Themas ›Arbeit‹ einzufangen.
Vom 16. August bis zum 28. September im Folkwang Museum in Essen.