Resilienz ist, einfach ausgedrückt, die Fähigkeit eines Körpers, sich nach Beeinträchtigung wieder in seine ursprüngliche Form zurück zu verwandeln. Der Begriff stammt aus der Physik und wir benutzen ihn häufiger auch im übertragenen Sinne: Nach großen Belastungen zurück in die „alte“ Form kommen.
Doch ist es das? Wollen wir … zurück? Manchmal sehnen wir uns danach – aber genauso ausgeprägt ist meist auch der Wunsch nach Veränderung. Wir wollen wachsen, sehen freudig und gespannt neuen Begegnungen entgegen, wollen aus uns heraus, über uns hinaus. Und: Wir wollen Sicherheit, Beständigkeit – in Zeiten von Umwälzungen, Flucht und Kriegen noch einmal mehr. Diese Widersprüchlichkeit hält uns in Bewegung – und wir lernen, sie auszuhalten, die Ambiguität. Bleibt uns ja auch nichts anderes übrig, oder?
Dabei kommt uns unsere Resilienzfähigkeit sehr entgegen. Üben wir also rechtzeitig, wieder zu gesunden und in unsere Form zu kommen; dazu gehört es, sich zu (er-)kennen und die eigenen Bedürfnisse zu achten. Das ist doch mindestens ein Anfang.